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Nachwuchshandball der Spitzenklasse in Hoyerswerda

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Es gibt viele Superlativen in denen man schweifen kann, um das Handball Event des Jahres in Hoyerswerda am vergangenen Wochenende zu beschreiben. Der LHV und SC Hoyerswerda waren im Auftrag des Handball-Verbandes Sachsen wieder für die Organisation des „Konrad-Zuse“ Cups zuständig, und das Turnier war ein rund herum voller Erfolg für alle Beteiligten, Zuschauer und Gäste.

 

Manch ein Einwohner der Zuse-Stadt wunderte sich sicherlich über die vielen auswärtigen Kennzeichen, die von Freitag bis Sonntag durch Hoyerswerda rollten. Diesmal waren es aber weniger die Touristen die in den Fahrzeugen saßen, sondern Sportler, Eltern und Verwandte, die in der Zuse-Stadt zu Gast waren. Die besten Handballer und Handballerinnen des Jahrgangs 2000 aus den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Hessen und Niedersachsen trafen sich zum sportlichen Vergleich im Lausitzer Seenland. Der durch den Handball-Verband Sachsen ausgespielte „Konrad-Zuse“ Cup hat sich dabei in den letzten Jahren das Prädikat sehr wertvoll verdient. So konnte diesmal mit Jochen Beppler als Nachwuchsbundestrainer, auch erstmals ein Gast vom Deutschen Handballbund begrüßt werden. Er sah dann auch im BSZ „Konrad Zuse“, wo die Jungs spielten, dass sich noch einmal alle Auswahlspieler richtig ins Zeug legten. Zum Ende der Saison hieß es noch einmal Zähne zusammen beißen und sich von seiner besten Seite zu zeigen. Alle wollten doch noch einmal alles erreichen um in das große Finale zu kommen.

 

Bis dahin gab es am Freitag und Samstagvormittag schon die ersten Vorrundenspiele. Bei den Jungs wurde in zwei Gruppen á 3 Mannschaften in Hin- und Rückspielen gespielt. In der Gruppe I setzte sich dabei das Team Sachsen 1 verlustpunktfrei durch, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Ebenso klar war die Verteilung auch in Gruppe II, wo die Gäste aus Hessen mit 0 Minuspunkten die Tabellenspitze eroberten, gefolgt von Berlin und dem Team Sachsen 2. Die Sachsen beim Zuse-Cup mit zwei Mannschaften an den Start, da aus unterschiedlichen Gründen nicht alle Landesverbände vertreten sein konnten. Dem sportlichen Niveau tat dies aber keinerlei Abbruch.

 

Das Niveau war auch bei den Mädchen hoch, die ihre Spiele in der VBH Arena austrugen. Bei ihnen waren alle acht Landesverbände zu Gast, so dass in zwei Vierergruppen in der Vorrunde gespielt wurde. In der Gruppe I konnten sich die „Gastgeberinnen“ aus Sachsen mit 6:0 Punkten durchsetzen. Im Abstand von jeweils 2 Punkten folgten die Teams aus Hessen, Brandenburg und Thüringen. In der Gruppe II ging es am Ende ganz spannend zu, denn drei Mannschaften hatten 4:2 Punkte und so musste der direkte Vergleich mit der Tordifferenz über die Platzierung entscheiden. Hier hatte dann Niedersachsen die Nase vorn, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern und Berlin. In den Halbfinals am Samstagnachmittag wurden dann die Finalpaarung für den Sonntag ermittelt. Hier konnten sich dann mit Niedersachsen (28:25 gegen Hessen) und Sachsen (20:16 gegen Mecklenburg Vorpommern) auch die Gruppensieger durchsetzen. Bei den Jungs zogen in das Finale Sachsen 1 (23:10 gegen Berlin ) und Hessen (21:18 gegen Mecklenburg Vorpommern) ein.

 

Den Samstagabend verbrachten die Teams dann in ihren Unterkünften. Wie jedes Jahr sind das Congress Hotel und das Achat Hotel in Hoyerswerda und die Pension Graf in Neudorf-Klösterlich Partner des Turnieres. Sie bieten den jungen Sportlern und ihren Trainern optimale Bedingungen, damit sie in der Sporthalle Höchstleistungen geben können. Dazu gilt schon an dieser Stelle ein ganz großer Dank an unsere drei Partner, die unkompliziert vieles für die Organisatoren und Mannschaften möglich machen. Und einige Eltern und Gäste werden sicher im nächsten Urlaub noch einmal vorbei schauen. Neu im Team der Unterstützer konnte auch die LebensRäume Hoyerswerda begrüßt werden. Der Hoyerswerdaer Vermieter zeigte sich für die Unterbringung der Schiedsrichter in ihren Gästewohnungen verantwortlich. Diese dankten die schönen Unterkünfte mit guten Leistungen an der Pfeife. Auch dafür ein ganz großer Dank.

 

Die Trainer und Betreuer wurden von den Organisatoren in die historische Altstadt eingeladen. Direkt unter dem Rathaus der Stadt befindet sich mit dem Ratskeller ein traditionelles und rustikales Restaurant. Hier wurden so manche Geschichten zum Besten gegeben und über die schönste Nebensache der Welt, dem Handball gefachsimpelt. Auf dem Weg zur Gaststätte zeigten sich die Gäste auch von dem Wandel von Hoyerswerda begeistert, hat sich die Stadt doch vom „Grauen Plattenbau Image“ zu einer grünen und modernen Stadt entwickelt. Eine bessere Werbung für Hoyerswerda und das Lausitzer Seenland kann der „Konrad-Zuse“ Cup nicht machen, da auch viele Gäste bereits ihr „Wiederkommen“ angekündigt haben um die Gegend zu erkunden.

 

Am Sonntagvormittag füllte sich dann die Sporthalle des BSZ „Konrad Zuse“ merklich. Die Stimmung war toll als um 11:30 Uhr das Finale der Mädels angepfiffen wurde. Davor wurden schon die restlichen Platzierungen ausgespielt, die wie folgt lauteten: 8. Thüringer HV, 7. HV Sachsen-Anhalt, 6. HV Berlin, 5. HV Brandenburg, 4. HV Mecklenburg-Vorpommern, 3. Hessischer HV. Unter den Augen vom Vorsitzenden des Konrad-Zuse Forums Horst-Dieter Brähmig zeigten die sächsischen Mädchen eine klasse Leistung und konnten in einem würdigen Finale mit einem 18:14 Sieg über Niedersachsen den Titel feiern. Danach folgten in der immer voller werdenden Halle die Jungs. Hier gab es im Vorfeld folgende Endplatzierungen: 6. HV Sachsen II, 5. HV Brandenburg, 4. HV Berlin, 3. HV Mecklenburg-Vorpommern. Die mit am weitesten angereisten Gäste aus Hessen konnten das Finale doch recht deutlich gegen das Team Sachsen 1 dominieren. Am Ende gewannen sie völlig verdient mit 22:17, zeigten sie sich doch als das komplettere Team.

 

Zur Siegerehrung versammelten sich dann noch einmal alle Mannschaften auf dem Feld. Aus den Händen des stellvertretenden Oberbürgermeisters Ralf Hänel, dem Vorsitzenden des Konrad-Zuse Forums Horst-Dieter Brähmig, dem LHV Präsident Robert Widera und dem HVS Landestrainer Jacob Dietrich gab es die Auszeichnungen. Dank der Kurt-Pauli Stiftung, die das Turnier seit zwei Jahren unterstützt, bekam jeder aktiver Sportler einen Erinnerungspokal überreicht. Dazu natürlich eine Urkunde und eine CD mit Fotos vom Wochenende. Die Siegerteams konnten sich zudem noch über den Siegerpokal vom Konrad-Zuse Cup freuen.

Spannend wurde es noch einmal bei den Auszeichnungen der Allstar Teams, die ein eigenes Trikot überreicht bekamen. Bei den Mädchen wurden in das Allstar Team berufen: Paulina Golla (Hessen), Julia Weise, Francisca Buth (beide Sachsen), Marieke Heilmann, Luzie Hilke (beide Niedersachsen), Lisa Slomka (Mecklenburg-Vorpommern) und Samira Krakat (Berlin). Bei den Jungs konnten sich über das Allstar Team Trikot folgende Sportler freuen: Jacob Badstübner, Luca Burghardt (beide Sachsen), Ian Weber, Merlin Fuß, Jona Gruber (alle Hessen), Elias Gansau, Dennis Mehler (beide Mecklenburg-Vorpommern). 

 

Damit war der Konrad-Zuse Cup 2016 beendet und die Verbände dankten den Organisatoren für einen perfekten Ablauf, wobei sich alle schon heute auf 2017 freuen, wo wir mit dem Landesverband Bayern einen ganz neuen Gast begrüßen dürfen. Ein Dank geht zum Schluss an Helfer, Kampfgerichte, Zeitnehmer und Unterstützer im Hintergrund die für das Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben.

 

Conni Böhme

Regionaltrainer Ostsachsen

Auswahltrainer HV Sachsen

Trainer LHV Hoyerswerda

 

 

Die Meinungen und großer Dank zum Turnier

Allgemeiner Tenor zum Turnier mit Umfeld, Rahmenbedingungen und Durchführung war ein durchweg positives Fazit. Die Verantwortlichen des sächsischen Verbandes dankten ausdrücklich den Organisatoren und Ausrichtern um Conni Böhme. Die Logistik und Ausgestaltung passten wieder so, dass alle im nächsten Jahr wieder kommen wollen. Conni Böhme meinte für sein Team: „Es ist alles gut gelaufen. Es macht dann auch allen Spaß das gute Gelingen zu beobachten und mitzugestalten. Wir danken allen Helfern und allen Beteiligten für ihren Einsatz. Ringsum war alles perfekt und wir freuen uns auf jeden Fall aufs nächste Mal. Wir machen das gern.“

 

Auch HVS-Nachwuchschef Günther Behla fand keine Härchen in der Handballsuppe. Ganz besonders freute er sich über die Wertschätzung des DHB in Form der Anwesenheit von Jochen Beppler, den Jugendkoordinator und Junioren-Bundestrainer des DHB für den männlichen Bereich und meinte dazu: „Der DHB will jetzt im männlichen Sektor die bisher nur  punktuelle Sichtung durch eine zeitbegleitende Sichtung ergänzen. Damit geht eine qualifiziertere Sichtung an den Start. Bepplers Teilnahme ist eine Anerkennung für den Zuse-Cup und  ein Fingerzeig dafür, dass es der DHB mit seinen neuen Sichtungsformen ernst nimmt.“ Mit dem Ablauf der Mammut-Veranstaltung war Behla sehr zufrieden  und bestätigte, dass von der Organisationsschiene alles wie geplant gelaufen ist. Er wusste, dass bei den Jungs durch die Absagen von Sachsen-Anhalt und Hessen nicht das volle Feld erreicht wurde. Dafür wurde eine zweite sächsische Mannschaft mit vorwiegend jüngeren Spielern gebildet, um sechs Teams zu haben. Besonders für die Trainer Jens Denecke und René Jahn war das eine große Herausforderung, da sie für beide Teams fast pausenlos im Einsatz waren. Im weiblichen Bereich war alles an Bord, was vorgesehen war. Behla konstatierte das mit Lob an alle und vor allem auch den persönlichen Dank an die Ausrichter: „Die Spiele in den zwei Hallen verliefen perfekt, vor allem auch vom Personal her. Das war auch dank der jeweiligen Organisationsteams um Michael Vogel im weiblichen und um Conni Böhme und Alexander Canbek im männlichen Turnier möglich. Besonders hervorzuheben ist der Einsatz von Conni für die super Koordinierung der Hotels.“ Ergänzend bemerkte Behla noch: „Trotz der drei Wochen Pause nach den jeweiligen Meisterschaften wurde das Turnier von den Verbänden wieder gut angenommen. Damit war der sportliche  Wert wieder in Ordnung. Eine weitere Aufwertung für das kommende Jahr erhoffen wir uns unter anderem durch die Teilnahme der Bayern.“

 

Auch Jakob Dietrich als HVS-Landestrainer musste sich personell und mit seinen Meinungen virtuell halbieren. Zum einen agierte er in seiner Funktion als HVS-Verantwortlicher und zum anderen als Trainer der Damen, da gemeinsam mit Hubert Probst. Als allgemeines Fazit meinte er: „Wir konnten uns voll und ganz verlassen auf die Organisation und damit auch eine gute und unmittelbare Vorbereitung auf den Länderpokal. Es war eine erste Standortbestimmung der Ostvereine mit den starken Hessen und Niedersachsen. Das sind echte Gradmesser für den Länderpokal. Schade war, dass der sportliche Wert durch das Fehlen von Sachsen-Anhalt und Niedersachsen bei den Jungs gemindert wurde und zu etwas Qualitätsverlust führte. Als nächste große  Herausforderung steht nun in der fünften Ferienwoche das Südcamp für die jüngeren Jahrgänge statt. Auch für die Schiedsrichter war das Turnier mit den vielen Spielen ein anspruchsvoller Einsatz. Das auch zumal mit dem parallelen Lehrgang des B-Kaders zusätzliche Belastung zu absolvieren war.

Mit dem Erfolg der Damen der ersten Sachsen-Mannschaft und in Auswertung des weiblichen Turniers war Dietrich ebenfalls zufrieden: „Die Art und Weise wie das Finale gespielt wurde, macht uns sehr zufrieden und weiter optimistisch. So können wir auch einen weiteren Leistungssprung im letzten halben Jahr konstatieren. Obwohl drei Leistungsträger als feste Größen fehlten, ist das beachtlich. Trotz der Blockbildung – weiblich HCL und männlich DHfK – erhoffen wir uns daraus einen Vorteil für das Potenzial. Auch negative Auswirkungen auf die Termine sollte es so nicht geben. Das Turnier wird im kommenden Jahr sicher noch einmal auch durch die Bayern auf einen höheren Level gehoben.“

Trotz der deutlichen Niederlage im Finale enttäuschten auch die Jungs nicht. Trainer Jens Denecke brachte es dann auch kurz auf den Punkt: „Am ende des Turniers hatten wir Hessen nichts mehr entgegen zu setzen. Unser schmaler Kader war hinten hinaus dann doch platt. Unser Kompliment geht an den Sieger Hessen, der beeindruckend aufspielte. Wir fanden keine Gegenmittel. Dazu kamen bei allen müde Beine. Ansonsten war es eine super Veranstaltung mit gutem Niveau. Das Team hat inzwischen Stück um Stück weiter gemacht und sich auch hier verbessert. Wir haben sie erst zwei Monate zusammen. In einem halben Jahr erwarten wir einen hohen Leistungs-Ist-Stand.“

 

All dem gibt es nichts hinzuzufügen, außer einem Weiter bis zum Länderpokal und zur nächsten Auflage des Zuse-Cups im nächsten Jahr in Hoyerswerda.

 

Eberhard Neumann

Pressewart HVS